MPIPZ-Postdoc gewinnt Preis für besten Vortrag
Aurélia Emonet, Postdoc in der Arbeitsgruppe von Angela Hay, erhält einen Preis für den besten Vortrag beim Mendel Early Career Symposium 2024.
Zum dritten Mal fand im Mai 2024 das Mendel Early Career Symposium am Wiener Gregor-Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) statt.
Ziel des Symposiums ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine Plattform zu bieten, auf der sie ihre Forschungsergebnisse austauschen und in einer angenehmen Atmosphäre Kontakte knüpfen können. Über zwei Tage hinweg kommen Doktoranden, Postdocs und Nachwuchsgruppenleiter zusammen, um die neuesten Erkenntnisse in allen Bereichen der Pflanzenwissenschaften zu diskutieren.
Aurélia präsemtierte ihre Arbeit über die Funktion von REVOLUTA - einem Transkriptionsfaktor, der die Gewebepolarität steuert - im Rahmen der Ligninmusterung und der evolutionären Übergänge in explosiven Früchten.
Anpassungen für die Samenverbreitung finden sich überall um uns herum - von den fleischigen Früchten, die wir essen, bis hin zum Löwenzahn, über den wir pusten. Cardamine-Arten verbreiten ihre Samen durch explosive Ausbreitung, ein einzigartiges Merkmal, das diese Gattung vom Rest der Brassicaceae-Familie unterscheidet. Die explosive Ausbreitung beruht auf einem einzigartigen Ligninmuster, das sich asymmetrisch in einer einzigen Zellschicht auf der adaxialen Seite der Fruchtklappe, dem so genannten Endokarp b, ablagert. Genetische Analysen bei Cardamine hirsuta (das behaarte Schaumkraut) sowie mathematische Modellierungen und phylogenetische Vergleiche haben gezeigt, dass dieses spezifische Ligninmuster notwendig ist, damit die Samenschoten explodieren, und dass es in engem Zusammenhang mit der Entwicklung dieses Merkmals steht.
Um die genetischen Grundlagen der polaren Ligninmusterung zu untersuchen und festzustellen, ob solche Gene bei evolutionären Übergängen zwischen nicht-explosiven und explosiven Früchten eine Rolle spielen, entwickelte das Team um Angela Hay Cardamine chenopodiifolia als neuartiges Versuchssystem. C. chenopodiifolia ist amphikarp: Oberirdisch trägt sie explosive Früchte mit polarer Ligninablagerung, während sie unterirdisch nicht-explosive Früchte mit gleichmäßiger Verholzung entwickelt. Die Gruppe nutzt dieses vergleichende System, um unterschiedlich exprimierte Transkripte zwischen explosiven und nicht-explosiven Früchten und mögliche Genfunktionen bei der Evolution und Entwicklung explosiver Früchte zu identifizieren.
"Ich fühle mich sehr geehrt, diese Auszeichnung erhalten zu haben. Vielen Dank an das GMI für die Organisation einer so fantastischen Konferenz und die Bereitstellung einer Plattform für den Austausch unserer Arbeit."