Jijie Chai erhält prestigeträchtigen Future Science Prize
 

17. August 2023

 

Jijie Chai, ehemaliger Alexander-von-Humboldt-Professor und Max-Planck Fellow an der Universität zu Köln und am MPIPZ, wurde zusammen mit Jian-Min Zhou für ihre Arbeit über den Aufbau und die biochemische Wirkungsweise von Pflanzenresistosomen mit dem Future Science Preis ausgezeichnet.

Ausbrüche von Pflanzenkrankheiten haben die Menschheit im Laufe der Geschichte stark geprägt und tragen heute zu einem alarmierenden weltweiten Verlust der Nahrungsmittelproduktion aufgrund von Infektionen durch mikrobielle Krankheitserreger bei.

Die gemeinsame Arbeit von Chai und Zhou hat einen bedeutenden Aspekt der pflanzlichen Immunabwehr aufgedeckt: die Aktivierung der Immunabwehr durch die Ausbildung von Resistosomen.

Durch die Identifizierung der Komponenten des ersten Resistosoms, des so genannten ZAR1-Resistosoms, und die Aufklärung seines strukturellen Aufbaus und seiner molekularen Prozesse haben sie eine bemerkenswerte Leistung vollbracht.

Das Resistosom dient als Kalziumkanal in der Plasmamembran, der die Einleitung des programmierten Zelltods am Ort der Infektion steuert. Dieser Mechanismus schützt die Pflanzen wirksam vor den Gefahren einer Infektion.

Das Verständnis der Funktionsweise von Resistosomen hat das Potenzial, das Management von Pflanzenkrankheiten zu revolutionieren, und ist daher von immenser Bedeutung für die globale Ernährungssicherheit.

Die gemeinsame Arbeit hat nicht nur unser Wissen über die Pflanzenimmunität bereichert, sondern verspricht auch verbesserte Strategien zum Schutz von Nutzpflanzen und zur Gewährleistung einer sichereren globalen Nahrungsmittelversorgung.

Der Future Science Prize

Der 2016 ins Leben gerufene Future Science Prize soll herausragende wissenschaftliche Arbeiten mit langfristiger Bedeutung auszeichnen. Er wird in drei Kategorien vergeben: Biowissenschaften, Physik und Mathematik/Informatik.

Die nominierte Arbeit sollte hauptsächlich in China, Hongkong, Macau oder Taiwan durchgeführt worden sein und ist mit rund 1 Million USDollar dotiert.

Das Entscheidungsverfahren ähnelt dem des Nobel- und des Turing-Preises. Die Nominierung erfolgt ausschließlich durch Einladungen, und die Bewertung und das endgültige Urteil werden von einem wissenschaftlichen Ausschuss vorgenommen, der sich aus anerkannten Experten zusammensetzt.

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