Lisa Brombach

Postdoc

1. Was fasziniert Dich am meisten an der Pflanzenforschung?

Die Pflanzenforschung fasziniert mich, weil sie eine verborgene Welt des Lebens offenbart, die wir auf jeder Ebene erforschen können. Vom Studium der komplexen Muster des Pflanzenwachstums in einem ganzen Ökosystem bis hin zur Entschlüsselung der zellulären und genetischen Zusammensetzung einer einzelnen Pflanze bietet jede Ebene einzigartige Einblicke. Dieses Fachgebiet fasziniert mich auch aufgrund der vielen interdisziplinären Ansätze, die Genetik, Zellbiologie, Biomechanik und vieles mehr zusammenführen. Es ist wie das Zusammensetzen eines Puzzles, und jedes winzige Teilchen trägt zu unserem Verständnis der Pflanzen als Ganzes bei.

2. Erzähle uns kurz, welchen wissenschaftlichen Fragen Du am MPIPZ nachgehst.

Am MPIPZ arbeite ich an der Schnittstelle von Pflanzenentwicklungsbiologie, Genetik und Zellbiologie. Mich fasziniert besonders, wie das Verhalten einzelner Zellen durch spezifische Gene gesteuert wird und wie diese Interaktionen zusammenwirken, um komplexe Strukturen wie Blätter zu formen. Indem wir diese Prozesse verstehen, können wir grundlegende Prinzipien des Pflanzenwachstums entschlüsseln und dazu beitragen, die Produktivität von Nutzpflanzen zu verbessern.

3. Wer oder was hat Dich in Deiner bisherigen Laufbahn besonders inspiriert?

Viele Menschen haben meine Leidenschaft für die Forschung geprägt. Schon in meiner Kindheit weckten meine Eltern meine Neugier für die Naturwissenschaften und förderten sie aktiv. Später, während meiner akademischen Laufbahn, inspirierten mich zahlreiche Wissenschaftlerinnen – darunter Gruppenleiterinnen, Professorinnen und Kommilitoninnen aus dem Promotionsstudium. Sie zeigten mir, was es bedeutet, mit Neugier und Leidenschaft zu forschen und zugleich belastbar zu sein. Ihr Engagement ließ mich daran glauben, dass auch ich in der Forschung erfolgreich sein kann, und motivierte mich maßgeblich, zu promovieren.

4. Was war/ist für Dich die größte Herausforderung in Deiner bisherigen Karriere?

Es war für mich eine ziemliche Herausforderung, meine persönlichen Stärken zu finden und gleichzeitig die hohen Anforderungen der Forschung zu bewältigen. Es ist leicht, sich in die Arbeit zu vertiefen und dabei den Blick für das große Ganze zu verlieren – was will ich wirklich langfristig für meine Karriere und mein Wohlbefinden? Einen Schritt zurückzutreten – was oft leichter gesagt als getan ist – und sich bewusst Zeit für Selbstreflexion und Mentoring zu nehmen, war für mich entscheidend, um meine Karriere gezielt zu lenken.

5. Wie siehst Du Deine Zukunft in der Wissenschaft und warum?

In Zukunft hoffe ich, eine Organisations- oder Managementposition zu übernehmen, in der ich dazu beitragen kann, die Richtung der Wissenschaft zu gestalten und unterstützende und produktive Arbeitsumgebungen zu fördern. Ich bin fest davon überzeugt, dass großartige Wissenschaft von fruchtbarer Zusammenarbeit, gemeinsamer Neugier sowie gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme lebt. Diese Einstellung möchte ich in meine gesamte zukünftige Arbeit einbringen. Eine wissenschaftliche Karriere, die von Interesse und Leidenschaft getragen wird, ist ein Privileg – und ich hoffe, sie noch viele Jahre fortsetzen zu können.

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