Sophie-Asako Xerri

Doktorandin

1.   Was fasziniert Sie am meisten an der Pflanzenforschung?

Während meines Studiums hatte ich den Eindruck, dass Pflanzen zu weit vom Menschen entfernt sind, um relevant zu sein, und dass sie daher oft übersehen werden. Dabei sind viele Pflanzen ein wunderbares System, um sehr grundlegende Fragen der Biologie zu untersuchen, und auch ihre eigene Biologie ist faszinierend. Ich bin sehr angetan davon, wie die Pflanzenforschung es uns ermöglicht, viele wissenschaftliche Bereiche miteinander zu verbinden.

 

2.   Erzähle uns kurz, welchen wissenschaftlichen Fragen Du am MPIPZ nachgehst.

Ich bin Populationsgenetikerin und interessiere mich daher für das Verständnis der evolutionären Dynamik, die einige der Populationen, die wir heute beobachten können, prägt. Derzeit konzentriere ich mich am MPIPZ auf das Verständnis der Artengeschichte von Arabidopsis thaliana. Ich beschäftige mich unter anderem mit der Frage, wie Individuen von A. thaliana dorthin gekommen sind, wo wir sie gefunden haben, oder ob einige besser an ihre Umwelt angepasst sind als andere.

 

3.   Wer oder was hat Dich in Deiner bisherigen Laufbahn besonders inspiriert?

Es ist schwierig, sich auf eine Person festzulegen; ich würde sagen, dass ich von vielen Wissenschaftler:innen, die ich in meinem Leben getroffen habe, inspiriert wurde, indem ich ihre Leidenschaft und ihren Enthusiasmus gesehen und erlebt habe. Ich mag die so genannten "diagonalen Beziehungen" sehr: Menschen, die weder direkt über mir noch direkt unter mir stehen, sondern "diagonal", wie die vielen Doktorand:innen, die ich kennengelernt habe, bevor ich selbst Doktorandin wurde, oder die Seminarsprecher:inen, mit denen ich mich unterhalten durfte.

 

4.   Was war/ist für Dich die größte Herausforderung in Ihrer bisherigen Karriere?

Die größte Herausforderung - auch wenn es gleichzeitig Spaß macht - ist für mich die Kommunikation mit Wissenschaftler:innen mit unterschiedlichem Hintergrund, sowohl kulturell als auch akademisch. Unser Institut ist ein gutes Beispiel für diese Vielfalt: Einige unserer Kollegen sind Physiker, andere Botaniker. Das hat mich sehr motiviert, daran zu arbeiten, so klar und eindeutig wie möglich zu sein, wenn ich kommuniziere, besonders in der Wissenschaft. Ich lerne jeden Tag, wie ich auch mit meinen internationalen Kollegen professionelle, aber freundschaftliche Beziehungen pflegen kann.

 

5.   Wie siehst Du Deine Zukunft in der Wissenschaft und warum?

Ich hoffe, dass ich ein Leben lang Wissenschaftlerin und Forscherin sein kann. Es gibt so viele grundlegende wissenschaftliche Herausforderungen, zu deren Bewältigung ich gerne beitragen würde. Ich bin aber auch daran interessiert, enge Verbindungen zu wissenschaftlichen Museen und botanischen Gärten zu halten. Um auf die vorhergehende Frage zurückzukommen: Die dort präsentierte Wissenschaft hat mich in meinen jungen Jahren sehr inspiriert. Ich würde gerne dazu beitragen, dass der Zugang zur Wissenschaft weniger ein Privileg von Großstadtkindern ist.

Zur Redakteursansicht