Jana Ordon
Doktorandin
- Was fasziniert Dich am meisten an der Pflanzenforschung?
Pflanzen sind für unser Leben auf der Erde unerlässlich. Das bereits vorhandene umfangreiche Wissen über Netzwerke und ablaufende Prozesse in Pflanzen kombiniert mit technischem Fortschritt, z. B. bei der Sequenzierung, ermöglicht es uns, immer tiefer gehende Fragen zu stellen. Im Hinblick auf die Ernährungssicherheit vor dem Hintergrund des Klimawandels und anderer Krisen interessiert mich am meisten, wie Pflanzen mit verschiedenen Bakterien kommunizieren. Diese können sowohl nützlich als auch krankheitserregend für die Pflanze sein.
- Erzähle uns kurz, welchen wissenschaftlichen Fragen Du am MPIPZ nachgehst
Wir wissen seit mehr als 20 Jahren, wie Pflanzen pathogene Bakterien und Pilze erkennen. Nützliche und kommensale Bakterien werden jedoch durch sich überschneidende Mechanismen erkannt. Ich versuche zu verstehen, wie nützliche und kommensale Bakterien angezogen oder toleriert werden können, wohingegen pathogene Bakterien bekämpft werden.
- Wer oder was hat Dich in Deiner bisherigen Laufbahn besonders inspiriert?
Schon als Kind wollte ich verstehen, wie die Dinge funktionieren. Während meines Biologiestudiums lernte ich Johannes Stuttmann kennen, meinen ersten wissenschaftlichen Betreuer, der im Laufe der Jahre zu einem Mentor wurde. Seine systematische Herangehensweise an molekulare Probleme hat mir sehr geholfen, eine selbst denkende Wissenschaftlerin zu werden. Am MPIPZ inspirieren mich die herausragende Neugier meines jetzigen Betreuers, Prof. Paul Schulze-Lefert, und die unterschiedlichen Herangehensweisen der stark interdisziplinären Gemeinschaft an eine bestimmte wissenschaftliche Fragestellung.
- Was war/ist für Dich die größte Herausforderung in Deiner bisherigen Karriere?
Zu den meisten erfolgreichen Karrieren gehört neben harter Arbeit auch ein bisschen Glück – eine Tatsache die sich nicht von uns kontrollieren lässt. Es gibt also keine Garantie für dieses Quäntchen Glück, um eine Karriere in der Wissenschaft zu starten. Dies ist meiner Meinung nach einer Herausforderung, die aber auf viele Berufe zutrifft.
- Wie siehst Du Diene Zukunft in der Wissenschaft und warum?
Mit jeder gelösten wissenschaftlichen Frage tauchen mindestens 10 neue auf. Ich denke, dass die akademische Grundlagenforschung die besten Möglichkeiten bietet, genau die Fragen zu untersuchen, die einen am meisten interessieren. Für mich ist das ein Privileg. Ich möchte deshalb meine Karriere in der akademischen Grundlagenforschung fortsetzen und hoffentlich eines Tages junge Wissenschaftler:innen mit meinen wissenschaftlichen Fragen inspirieren.