Praktikum am MPIPZ
 

2. November 2022

Johanna Söntgerath absolvierte ein 4-montiges Praktikum am MPIPZ. Wir haben sie später interviewt, um mehr über ihre Zeit zu erfahren.

 

Johanna, was ist Dein bisheriger Werdegang?

Meinen Bachelor in Biowissenschaften habe ich an der WWU Münster abgeschlossen. Zur Orientierung eines Schwerpunktes in meinem Masterstudium entschied ich mich für ein Praktikumsjahr. Mein erstes Praktikum absolvierte ich bei evorion biotechnolgies, ein Start-up im Bereich der mikrofluidischen Zellkultivierung. Daran anschließend führte ich mein Forschungspraktikum am MPIPZ durch. Im Bereich der Pflanzenwissenschaften habe ich bereits während meiner Bachelorarbeit gearbeitet, in welcher ich ein Protein zur Regulierung von Salzstress erforschte. Schon dort machte mir die Arbeit mit Pflanzen viel Spaß. Jetzt habe ich mit meinem Master in Biologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg angefangen, mit den Schwerpunkten „Angewandte Biowissenschaften“ und „Pflanzenwissenschaften“.

 

Wie kam es dazu, dass Du Dich für ein Praktikum am MPIPZ entschieden hast?

Ich habe das MPIPZ über eine Exkursion der WWU Münster kennen gelernt. Da mir die Führung und die wissenschaftlichen Vorträge sehr zugesprochen haben und mein Interesse an der Forschung des Sprossapikalmeristems (des Stammzellbereichs im Spross) geweckt haben, bewarb ich mich initiativ um ein Praktikum und erhielt glücklicherweise kurze Zeit später einen Praktikumsplatz.

 

In welcher Gruppe hast Du dein Praktikum gemacht?

Ich war für vier Monate in der Abteilung für Entwicklungsbiologie der Pflanzen unter der Leitung von Prof. Dr. George Coupland. Die Arbeitsgruppe erforscht die Blühinduktion bei Pflanzen und die Regulierung des Sprossapikalmeristems.

Den Zeitraum von vier Monaten fand ich sehr gut, da ich nach der Einarbeitung viel eigenständig arbeiten konnte. Dieser Zeitraum erwies sich vor allem bei der Entwicklungsdauer der Modellpflanze Arabidopsis thaliana von sechs Wochen als Vorteil. Ich war bei den Versuchsvorbereitungen, wie der Selektion der Samen, dem Versuch selbst, bestehend aus bspw. dem Säen der Samen, Protokollieren des Wachstums und Gewebeentnahmen der Pflanzen, etc. sowie bei daraus folgenden Experimenten mit den Tochtergenerationen involviert.

 

Woran hast Du während deines Praktikums gearbeitet?

Ich erhielt zwei Projekte die thematisch miteinander verknüpft waren. Unter anderem führte ich Phänotypisierungen, Genotypisierungen, Klonierungen, Kreuzungen und Pflanzentransformationen durch. Dabei arbeitete ich sowohl im Labor als auch im Gewächshaus. Außerdem mikroskopierte ich das Sprossapikalmeristem und modellierte mittels des Modellierungsprogramms MorphoGraphX dessen Gewebeoberfläche. Die Experimente die ich durchführte, waren sehr vielfältig und abwechslungsreich und ermöglichten mir dadurch, aufbauend auf meinen Tätigkeiten aus meiner Bachelorarbeit, das Erlernen von sowohl gängigen als auch spezifischeren Methoden der Pflanzenforschung.

Darüber hinaus erhielt ich die Möglichkeit an fachlichen Diskussionen der wöchentlich stattfindenden Meetings der Arbeitsgruppe teilzunehmen und stellte bei einem Kleingruppen Meeting sogar meine Versuchsergebnisse vor.

 

Hat das Praktikum Deinen Erwartungen entsprochen und war es bereichernd für Deinen weiteren Werdegang?

Das Praktikum hat meine Erwartungen sogar übertroffen! Ich war sehr zufrieden; alle waren sehr aufgeschlossen und haben mich sofort integriert. Bereits zu Beginn hatte ich das Glück an einem „Departmental Retreat“ teilzunehmen, welcher in der Form das erste Mal überhaupt durchgeführt wurde. Dies erleichterte mir den Anfang natürlich enorm.

Das Praktikum war für mich sehr bereichernd. Ich habe viele Wissenschaftler:innen kennengelernt und konnte von der Arbeits- und Herangehensweise an wissenschaftliche Fragestellungen viel lernen. Besonders die Abteilungs-übergreifenden Seminare gefielen mir sehr. In diesen präsentierten externe Vortragende ihre Forschungsergebnisse zu unterschiedlichen Pflanzen-bezogenen Fragestellungen. Die Teilnahme an den Meetings war freiwillig und für mich sehr informativ und äußerst interessant, da man einen Einblick in weitere Forschungsthemen erhielt. Insgesamt hat mir das Praktikum sehr gut gefallen und ich kann es jedem weiterempfehlen.

 

Was würdest Du Studenten raten, die auch am überlegen sind ein Praktikum an einem Forschungsinstitut zu machen?

Es lohnt sich auf jeden Fall - auch für einen kürzeren Zeitraum. Deshalb einfach initiativ bewerben und abwarten.

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